Mercedes, Rheinmetall, SAP – Der DAX läuft heiß

Samstag, 04.05.2024 08:34 von Feingold Research - Aufrufe: 270

Mit über 18.000 Zählern im Deutschen Aktienindex fühlen sich manche Anleger unwohl. Die Rally beeindruckt, doch sie ist nicht so stabil wie es scheint.

Daniel war in dieser Woche zu Gast bei NTV in der Telebörse, wo wir natürlich die jüngsten Schwankungen an den Märkten besprochen haben. Unsere Depots haben wir in den vergangenen Wochen „Sommerfest“ gemacht. In unserem Depot Markenwert Marathon haben wir starke Positionen wie Mercedes, Amazon oder BNP Paribas reduziert, teilweise mit bis zu 300 Prozent Gewinn. Dazu ziehen wir selektiv Absicherungen in die Depots ein. Testen Sie uns hier! 

Zweifelsohne hat der DAX im ersten Quartal eine beeindruckende Rally auf das Parkett gezaubert und vor allem in den zurückliegenden Wochen relative Stärke gegenüber den US-Indizes gezeigt. Beim Smartbroker tauchten unter den beliebtesten Basiswerten neben den mittlerweile üblichen US-Aktien wie Microsoft oder Nvidia auf einmal Zalando, Siemens Energy oder Rheinmetall auf. Kein Wunder – die drei genannten Aktien haben allein zwischen Mitte März und Mitte April ihre Kurse um 25 bis 45 Prozent nach oben geschoben. Allerdings wurde der DAX in Betrachtung der Punkte nur von wenigen Werten nach oben geführt: Schwergewichte wie SAP, Airbus und Mercedes-Benz waren die Haupttreiber. „Rheinmetall oder Zalando sind im DAX nur mit geringer Gewichtung ausgestattet. Die großen Titel lauten Allianz, Münchner Rück, Siemens oder SAP“, argumentiert Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. „Nur rund 16 der 40 Indexmitglieder entwickelten sich besser als der DAX, acht Werte liegen seit Jahresbeginn sogar mehr als fünf Prozent im Minus“, so die Auswertung des Brokers. Das erste Quartal war also deutlich herausfordernder, als es die reine Indexentwicklung vermuten lässt.

Erfahrung hilft

Schaut man etwas tiefer in die Statistik, ist eher mit einem schwierigeren Umfeld zu rechnen. „Anleger, die den DAX in solchen Fällen Anfang April kauften, wenn der Index seit Jahresbeginn bereits um mindestens zehn Prozent gestiegen war, und Ende Juni wieder verkauften, waren nur in vier von zehn Fällen erfolgreich“, hat Franz-Georg Wenner vom Portal IndexRadar errechnet. Vor allem seit dem Jahr 2000 ist die Bilanz deutlich negativ. Dreimal ging es zwischenzeitlich um mehr als zehn Prozent abwärts, lediglich das vergangene Jahr war erfolgreich und es kam nur zu einer moderaten Korrektur.

Bei einer Haltedauer bis zum Jahresende sehen die Erfolgsaussichten etwas besser aus. Die Gewinnchance von 60 Prozent korrespondiert mit einer leicht negativen Durchschnittsrendite. Betrachtet man jedoch alle Jahre seit 2000, sind sowohl die Trefferquote wie auch die erzielten Renditen deutlich besser. Ein starker Auftakt wirkt also als Bremsfaktor. Wahljahre sind in der Regel gut für die US-Märkte, nicht aber für den DAX. Dieses Jahr könnte das Muster erneut greifen, vor allem wenn die Siegchancen von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen im November weiter steigen.

Korrektur voraus?

Der deutsche Leitindex könnte in den ersten drei Monaten nach oben übertrieben haben und nun wieder zurechtgestutzt werden. „Das wäre ein normaler Prozess“, so RoboMarkets-Experte Molnar. Im Jahr 2024 wird es vor allem darauf ankommen, die Emotionen im Griff zu behalten. Geduld und Timing bleiben die Erfolgsfaktoren. Das heißt: Wenn Risiken ausgeblendet werden, Stichwort Volatilität, sind Absicherungen sinnvoll. Schaut der Markt hingegen nur auf die Probleme, gilt es, abgestrafte Titel einzusammeln. Michael Winkler von der St.Gallener Nationalbank macht noch auf ein anderes Problem aufmerksam: „Die zuletzt veröffentlichte US-Inflationsrate hat die Erwartungen mit 3,5 Prozent übertroffen. Damit ist die US-Teuerung bereits zum zweiten Mal in Folge gestiegen und macht eine baldige Zinssenkung der FED unwahrscheinlicher. Auch die Kerninflation – ohne die Preise für Lebensmittel und Energie – lag mit 3,8 Prozent leicht über den Erwartungen“, so der Experte. Genau auf sinkende US-Zinsen war die jüngste Rally der führenden US-Märkte aber aufgebaut. Platzen die Zinshoffnungen, könnte auch aus den USA Ärger drohen.

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