Das Euro-Zeichen vor der EZB in Frankfurt.
Mittwoch, 08.05.2024 16:31 von | Aufrufe: 868

EZB-Mitglied Holzmann spricht sich gegen zu rasche Leitzinssenkungen aus

Das Euro-Zeichen vor der EZB in Frankfurt. © querbeet / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Gouverneur der österreichischen Notenbank, Robert Holzmann, hat sich gegen zu rasche Leitzinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) ausgesprochen. "Sollte es im Juni so weit sein, werden sicherlich weitere Schritte folgen", sagte EZB-Ratsmitglied Holzmann am Mittwoch dem "Handelsblatt". "Aber ich sehe überhaupt keinen Anlass, dass wir die Leitzinsen zu schnell zu stark senken."

Eine Zinssenkung im Juni ist auch laut Holzmann wahrscheinlich. Lediglich ein extremes Ereignis wie ein Ölpreisschock könnte dies verhindern. Er sprach sich jedoch dafür aus, im Juli dann möglicherweise auszusetzen und weitere Daten abzuwarten.

Für Holzmann spielt dabei auch das Zögern der US-Notenbank Fed eine Rolle. "Bis zu einem gewissen Grad sind wir mit unseren Daten und Entscheidungen naturgemäß von der Fed beeinflusst." So seien die beiden wichtigsten Währungsräume der Welt über große Kapitalströme verbunden. Modelle würden zeigen, dass Fed-Entscheidungen auf Europa durchschlagen. "Die Fed ist mit dem Dollar (Dollarkurs) im übertragenen Sinn der Gorilla im Raum", sagte Holzmann.

Die Zinssenkungserwartungen in den USA wurden zuletzt durch die hartnäckige Inflation gedämpft. In der Eurozone ging die Inflation angesichts der schwächeren Wirtschaftsentwicklung stärker zurück. "Im Vergleich zu den USA wird sie kaum durch staatliche Ausgaben stimuliert", sagte Holzmann. "Außerdem sorgt die starke Migration dort oftmals für wirtschaftliche Impulse, während Migranten hier häufig nicht arbeiten dürfen und den Staat viel kosten." Die USA verfügten zudem einen dynamischeren Kapitalmarkt./jsl/la/he


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