@ moneymakerz
>> die Leute verkaufen doch nicht Fondsanteile (i.s.v. ich verkaufe 100 Stück) sondern
>> Cashgegenwert (ich verkaufe 1 Mio.) - wie viele Anteile das dann sind ist egal
Das stimmt, wenn es sich um „normale“ Abflüsse oder Entnahmen handelt.
Aber wenn Leute verkaufen, weil sie mit der Klimakleberaktion nicht einverstanden sind oder die Performance schlecht finden oder froh sind, dass sie ihren Einstand zurück bekommen, dann verkaufen sie die gesamte Position und eben nicht einen bestimmten Eurobetrag.
Es gibt immer ein gewisses Grundrauschen an Rückgaben. Wenn man sich die Entwicklung der ausgegebenen Fondsanteile bei Ökoworld ansieht, dann wird aber deutlich, dass es drei Auslöser gab, die zu einem deutlich erhöhten Rückgabelevel geführt haben:
1.) Die Klimakleberaktion im Mai 2023
2.) Der Rausschmiss von Platow im August 2023
3.) Der massive Kursrutsch im Oktober 2023
Meine Vorstellung ist die, dass bestimmte Anleger vielleicht eh schon wegen der Kursperformance unzufrieden waren bzw. die höheren Zinsen jetzt als Alternative betrachten. Und die aufgeführten Ereignisse sorgen dann dafür, dass der Verkaufsknopf gedrückt wird. Bei einigen sofort, bei anderen später, weil sie die Information erst später erreicht oder sie noch etwas Bedenkzeit brauchen oder erst ihren Einstandskurs wiedersehen wollen.
@katjuscha
>> wäre natürlich klasse, biergott, wenn wir jetzt schon eine deutliche Abflachung der
>> Rückgänge sehen, und dann (wie von mir erhofft/erwartet) ab September/Oktober
>> wieder steigende Investitionen und vor allem AUM.
Wie gesagt, die Abflachung hat es Anfang 2024 definitiv gegeben.
>> wäre für euch der Ausgabeaufschlag, den Ökoworld im Gegensatz zu ETFs nimmt, ein
>> wichtigeres (Gegen)Argument als die Tatsache, dass Ökoworld eine Performancegebühr
>> erst ab neuem Allzeithoch nimmt, während andere Fonds diese jährlich neu aufrufen?
Der Ausgabeaufschlag ist für mich nie eine relevante Kostenposition, weil ich mir immer einen Broker suchen würde, wo ich den AA nicht zahlen muss. Z.B. den Smartbroker oder AVL.
Aber ich glaube die Frage geht in die falsche Richtung. Aus meiner Sicht werden die allerwenigsten Selbstentscheider einen Fonds von Ökoworld wählen, weil Selbstentscheider i.d.R. auf geringe Kosten und gute Performance Wert legen. Selbst wenn Nachhaltigkeit das entscheidende Kriterium sein sollte, gäbe es gemäß der Stiftung Warentest immer noch genauso nachhaltige Fonds wie die Ökoworldfonds, die aber geringere laufende Kosten und eine bessere Rendite in der Vergangenheit haben. Ich glaube Selbstentscheider wählen die Ökoworldfonds überwiegend nicht.
Ich glaube aber, dass gerade Menschen, die streng nachhaltig orientiert sind, im allgemeinen weniger Finanzwissen haben und deshalb auf Beratung angewiesen sind. Die kaufen also, was der Bankberater oder freie Vermittler ihnen empfehlen. Und für diese Anleger spielt die Performance der Fonds und auch die Kosten nicht die erste Geige. Für diese Anleger ist das gute Gewissen wichtiger. Klar darf die Performance nicht unterirdisch sein, aber ich würde davon ausgehen, dass die Anleger auch nicht eine dem MSCI-World vergleichbare Rendite anstreben. Denn diese Leute wissen, dass streng nachhaltige Produkte i.d.R. teurer sind. Wenn ich in den Bioladen gehe, erwarte ich auch nicht, dass ich Aldi-Preise bekomme. Und wenn ich Bio-Produkte bei Aldi kaufe, dann weiß ich, dass diese Produkte i.d.R. nur die EU-Mindestanforderungen für das Bio-Siegel erfüllen und eben nicht so nachhaltig sind, wie z.B. Produkte mit einem Demetersiegel.
Aber das sind nur meine Vermutungen. Vermutlich müsste man auf der HV mal nachfragen, welche Endanleger eigentlich die Ökoworldfonds kaufen.